#FinanceFriday

Ein Thema mehrere Denkansätze: Schulden sind nicht gleich Schulden! Soll ich meine Schulden zurückzahlen oder doch lieber Investieren? Wann lohnt sich was?

Liebe Unternehmerinnen!

Momentan wird kaum ein Thema mehr diskutiert als die steigende Inflation, Teuerungen, Erhöhungen von Zinsen und was soll Frau am besten mit den Schulden machen. Wesentlich ist zuallererst die Unterscheidung von privaten oder betrieblichen Schulden. Wir empfehlen in der aktuellen Situation sich einen Überblick über die eigene Schuldensituation zu machen:

Welche privaten Verbindlichkeiten habe ich? Kredite, Darlehen, Leasing etc.

Welche Laufzeiten haben diese Verträge und welche Zinskonditionen wurden vereinbart?

Welche Vermögenswerte stehen diesen Schulden gegenüber (bspw. Haus, Wohnung, Auto, etc.)?

Welche Besicherungen habe ich vereinbart?

Die gleichen Fragen sollten auch für das Unternehmen beantwortet werden. Zusätzlich sind folgende Informationen hilfreich:

Welche betrieblichen Schulden haben ich zum Stichtag x?

Ebenfalls Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten, Mietkäufe und private Darlehen in der Aufstellung ergänzen.

Wenn diese Vorarbeit geleistet wurde, kann es schon an die Analyse der eigenen Situation gehen.

Betriebliche Schulden und deren Zinsen bzw. Nebenkosten können steuerlich geltend gemacht werden, denn sie stellen betriebliche Ausgaben dar. Außerdem kann es betriebswirtschaftlich notwendig und auch sinnvoll sein beispielsweise Anlagevermögen, die Gründungsphase oder auch die betriebliche Expansion fremdzufinanzieren. Es ist sehr löblich keine Schulden zu machen oder diese schnellstmöglich los zu werden. Letzteres ist auch bei Konsumkrediten und bei überzogenem Kontorahmen dringend zu empfehlen. Vor allem, wenn es zu sehr hohen Zinszahlungen kommt. Konsumkredite führen oft auch dazu, dass ich keine wirklich verwertbaren Vermögensgegenstände darstellen kann. Durch die Analyse der eigenen Situation finden Sie vor allem heraus, welche Verbindlichkeiten Sie rascher tilgen sollten. Das ist der Fall, wenn Sie hochverzinste Schulden haben, die Sie wortwörtlich ein Vermögen kosten. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und nicht alle Schulden sind gleich. Stellen Sie sich einfach folgende Frage: Wie viel Zinsen muss ich bezahlen und wieviel könnte ich durch ein Investment verdienen?

Generell gilt: Kredite mit hohen Zinsensätzen haben eine höhere Dringlichkeit als Kredite mit Niedrigzinsen.

Kredite mit niedrigen Zinsen bieten Ihnen die Möglichkeit, die Summe, die Sie theoretisch zurückzahlen könnten, zu investieren und dadurch eine höhere Rendite zu erzielen. Es macht aber aufgrund der jährlichen Inflation keinen Sinn, das Geld, dass Sie zurückzahlen könnten auf Ihrem Bankkonto zu lassen. In diesem Fall sollten Sie die Kreditrückzahlung bevorzugen. Wenn Sie Ihr angespartes Geld aber investieren möchten, sieht die ganze Sache schon etwas anders aus. Dann kommt es auf die voraussichtliche Rendite an und darauf ob der erwartete Gewinn nach Abzug der Kapitalertragssteuer höher ist als Ihre Zinszahlungen. Ist die Rendite höher macht eine Investition natürlich mehr Sinn. Achtung: Das ist nicht immer der Fall und der Unsicherheitsfaktor bei Geldanlagen ist auch nicht zu unterschätzen. Bevor Sie investieren empfehlen wir Ihnen auf jeden Fall ein Risikoprofil anzulegen und einen Experten  der Vermögensverwaltung aufzusuchen.

Wenn Sie sich eine größere Summe angespart haben und nicht investieren möchten, ist es wirtschaftlich sinnvoller Ihre Schulden zuerst zu begleichen, anstatt das Geld auf Ihrem Sparbuch weiter verstauben zu lassen. Der Kredit ist schneller abgezahlt und Ihre finanzielle Situation verbessert sich dadurch. Denn wenn Sie beim Sparen weniger Zinsen erhalten als Sie bei der Kreditrückzahlung leisten müssen, macht klassisches Sparen keinen Sinn.

Rechnen Sie sich alles genau durch, um zu sehen, welche die finanziell intelligentere Wahl für Ihre persönliche Situation ist: Investieren oder die Schuldenrückzahlung. Weil das Leben aber, wie oben bereits erwähnt, nicht nur schwarz-weiß ist, sondern Graustufen beinhaltet, haben Sie auch die Möglichkeit Ihr zusätzliches Geld aufzuteilen und es in die Schuldentilgung und in Investitionen stecken.

Vergessen Sie aber bei all Ihren Überlegungen nicht, dass Sie sich immer einen Notgroschen behalten sollten. Falls Ihr Auto mal den Geist aufgibt, Sie eine neue Heizung brauchenoder das Dach neu gedeckt werden muss. In so einem Fall müssen Sie keinen – oder weniger Kredit aufnehmen und sparen Zinsen.

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Haben Sie Fragen zu diesem Thema, die Sie vor sich herschieben? Fragen wie z.B.: Wie viel muss ich sparen, um genug im Alter zu haben, wenn ich mit 20, 30 oder 40 damit beginne? Soll ich mein Erspartes auf der Bank lassen oder besser investieren? Gibt es Investitionsmöglichkeiten für kleine Budgets?

Wir möchten von euch wissen, welche Fragen ihr euch stellt, damit wir sie in unserer Videoserie aufgreifen und beantworten können.

Los geht’s – euer persönlicher Input ist gefragt: Stichworte oder ganze Fragen direkt an marina.wider@360planner.at! Wir behandeln natürlich alles wie immer vertraulich. UND wir freuen uns sehr, wenn Sie diesen Beitrag an Freundinnen, die dieses Thema interessiert, weiterleiten.

Für Fragen  stehen wir Ihnen wie immer sehr gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüße,

Mag. Christiane Holzinger und das gesamte 360°Business Planner Team