Passend zum Jahresende informiert Herr Mag. Michael Baumgartner, Mitarbeiter der Corporate Treasury Abteilung der Kärntner Sparkasse, alle Kreditnehmer zur Zinsentwicklung im Jahr 2013!
Für Kreditnehmer, welche in EUR finanziert sind wird das kommende Jahr wohl weiterhin niedrige Zinsen bescheren. Seitens der Europäischen Zentralbank wird momentan keine Erhöhungen der Leitzinssätze erwartet. Daher kann aus heutiger Sicht für die nächsten zwölf bis achtzehn Monate von einem gleichbleibend niedrigen Zinsniveau ausgegangen werden. Für Kreditnehmer im Schweizer Franken stellt sich die Frage, ob und wie lange die Schweizer Nationalbank (SNB) den EUR/CHF Mindestwechselkurs von 1,20 aufrecht hält. Zwar hat in den vergangenen Wochen der Aufwertungsdruck auf den Franken etwas nachgelassen, was insbesondere mit der Zustimmung Deutschlands zum ESM und einem unlimitierten Anleiheankaufprogramm durch die EZB zu begründen ist. Mittelfristig sind jedoch weitere Runden von Eskalation und Deeskalation in der Verschuldungskrise möglich. Dementsprechend könnte sich der Aufwertungsdruck auf den Franken kurzfristig jederzeit erhöhen. Unabhängig von etwaigen Anspannungen an den Märkten sollte der langfristige Aufwertungstrend des Franken bestehen bleiben, worauf insbesondere die prognostizierte inflationsbedingte Aufwertung sowie die in einigen Jahren beginnende, planmäßige Rückzahlung von endfälligen CHF Finanzierungen hindeuten. An den niedrigen Zinsen im Schweizer Franken sollte sich auf Jahressicht ebenfalls nichts ändern.
Gesamtwirtschaftlich wird das Jahr 2013 von einem weiterhin schwierigen makroökonomischen Umfeld begleitet werden. Obwohl unsere Wirtschaft – ähnlich wie die deutsche Wirtschaft – besser strukturiert und verankert ist als die der meisten anderen EU Länder, können wir uns dem internationalen Trend nicht entziehen. Für viele EU Länder sieht die OENB in ihrem letzten Bericht ein Abgleiten in die Rezession. Für Österreich selbst wird 2013 aus heutiger Sicht dennoch ein BIP Wachstum von ca. 0,5% erwartet, was hauptsächlich auf die fehlenden Exportimpulsen zurückzuführen ist. Mit einer Beschleunigung des Wachstums wird erst im Jahr 2014 gerechnet (+1,7%). Im Falle einer neuerlichen Verschärfung der Finanzkrise kann auch für Österreich eine Rezession nicht ausgeschlossen werden, doch bestehen aufgrund der gemeinsamen Anstrengungen der nationalen Regierungen für 2013 auch tatsächliche Aufwärtschancen.
Mag. Michael Baumgartner
Corporate Treasury, Kärntner Sparkasse AG